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E-Sport und die Rolle des Internetspeeds

25.01.2024

Über eine halbe Million Schweizerinnen und Schweizer betreiben E-Sport, hat die ZHAW 2021 errechnet. Sie treffen sich zum organisierten, wettkampfmässigen Spielen von Videospielen. Wie funktioniert das? Und welche Rolle spielt die Internetverbindung?

ShyluFox nippt an einem Sportgetränk. Eigentlich heisst er Lukas Vilella Portmann, ist 19 Jahre alt und kommt aus Grenchen. Aber hier unten im Keller, zwischen gewölbten Steinmauern und Regalen voller Anime-Figuren, nennen ihn alle Shylu. Das ist sein Gaming-Name. Shy für schüchtern. Lu für Lukas. Und Fox für sein Lieblingstier, den Fuchs.

E-Sportler beim Zocken in einem Keller.

E-Sportler beim Zocken in einem Keller.

Ein gutes Dutzend junge Männer sitzt an diesem Freitagabend in einem winzigen Raum ohne Fenster in Stettlen, BE. Fünf Bildschirme stehen bereit, dazu fünf Nintendo Switch. Jeder bringt seinen eigenen, meist individualisierten Controller mit. Sie spielen «Super Smash Bros. Ultimate», ein Arena-Kampfspiel mit 82 Charakteren aus dem Nintendo-Universum. Mario ist dabei, Pikachu ebenso.

Shylu spielt mit dem Charakter «Snake». Dessen Spezialattacken sind Granaten, Fernlenkraketen, C4 Sprengstoff und ein Rettungsschirm. Damit duelliert er sich im 1-gegen-1-Wettkampf. Jeder hat drei Leben. «Snake ist ein schwieriger Charakter, weil ich sehr strategisch denken muss», sagt Lukas.

Lukas (19) aka ShyluFox: «Heute ist es einfach.»

Lukas (19) aka ShyluFox: «Heute ist es einfach.»

Gaming mit und ohne Internet

Internet brauchen sie an diesem Abend nur für den Livestream. Auf der Video-Plattform Twitch können die Spiele mitverfolgt werden. Der Stream benötigt eine Übertragungsrate von rund 6 Mbit/s. Schnelleres Internet braucht Lukas erst, wenn er online zockt. Dann schliesst er seine Spielkonsole ans LAN-Kabel an. Dabei ist «Super Smash Bros.» kein klassisches Online-Game. Jede Millisekunde Verzögerung kann entscheidend sein. Das sorgt für Frust.

Allgemein gilt fürs Online-Gaming: Je besser die Bandbreite, desto flüssiger das Zocken. Das Spielemagazin «Games-Mag» empfiehlt 100 Mbit/s. Das sei völlig ausreichend, auch für grafisch anspruchsvolle Spiele.

Sam aka Coconut sagt, er brauche zu Hause 10-Gbit/s-Internet, weil sein Vater Informatiker ist und seine Schwester gerne Videos streamt. «Wenn alle gleichzeitig online sind und im Hintergrund noch irgendwelche Updates laufen, dann brauchen wir viel Bandbreite.»

Gaming-Controller mit Bemalung.

Individueller Controller: «Erinnerung an früher.»

Knöpfe drücken als Sport

Im Gaming-Keller in Stettlen ist es jetzt ganz ruhig. Der Wettkampf hat begonnen. Konzentrierte Stille. Das Klackern der Knöpfe auf den Controllern klingt wie Regen, der auf ein Zeltdach prasselt. Es geht um die richtige Kombination im richtigen Moment. Immer und immer wieder. «Meine Muskeln haben sich gemerkt, welche Tasten sie in welcher Situation drücken müssen», sagt Shylu. 

Aber in jedem Duell muss er sich aufs Neue an die Spielweise des Gegners anpassen und selbst unberechenbar bleiben. So will er besser werden, es zu einem Top-Spieler in der Schweiz bringen. Wie Thien aka Phonky, der für Lausanne eSports auch schon Turniere in Paris gespielt hat. «Niemand in der Schweiz kann als ‹Smash Bros. Spieler› davon leben», sagt er. Die Community dieses Videospiels ist klein und familiär. «Das sind alles extrem korrekte Typen», sagt Phonky. Sam aka Coconut ergänzt: «Man kommt zum Spielen und dann bleibt man wegen der Leute.»

Zwei lachende junge E-Sportler beim Zocken.

«Extrem korrekte Typen» – so beschreibt Phonky die «Smash Bros. Spieler».

Freund von Mensch und Tier

So geht es auch Shylu. In der Schulzeit wurde er gemobbt. «Weil ich anders war», sagt er. Dünn, schüchtern, hilfsbereit. Gaming war auch ein Zufluchtsort. Durch den E-Sport hat er Freunde gefunden. Hier schätzen sie ihn für seine Art. Neben dem E-Sport macht er eine Ausbildung zum Uhrenmacher, kümmert sich um Familienhund Gioia sowie seine zwei Wellensittiche Shy und Cloud.

In Stettlen nähert sich das Turnier dem Ende. Einige Spieler gehen nach Hause. Umarmungen zum Abschied. Die verbliebenen diskutieren ihre Duelle. Von «Grabber» und «Zoner» ist die Rede. Von einem «Air-Dodge», der nicht «clean» war. Es ist eine eigene Sprache. Shylu schafft es nicht ins Finale. Er bleibt bis zum Ende und überwacht den Livestream. Neben ihm ein Energy-Drink.


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