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Eine Stunde Streaming gleich drei Tüten Popcorn

31.03.2023

Es geht einem beliebten Luxusgut an den Kragen: dem Video-Streaming. Während einige «Klimasünde» proklamieren, verkünden andere «alles gar nicht so schlimm». Ein Faktencheck.

Das Video-Streaming erfreut sich wachsender Beliebtheit. Immer mehr werden Handys, Laptops oder iPads benutzt, um unterwegs noch eine Folge der Lieblingsserie zu schauen. Diese Streaming-Dienste verbrauchen Strom und belasten sowohl die Umwelt als auch das Klima. Wie sehr, untersuchen mittlerweile diverse Forschende und Studien.

Eine Person schaut liegend TV im Bett auf einem Notebook.

Die Firma Carbon Trust, «Experten für ökologische Nachhaltigkeit», sticht dabei besonders heraus. Ihre Studie aus dem Jahr 2021 zeigt sehr ehrlich: Wer die Treibhausgasemissionen in der IT- und Kommunikationsbranche berechnen will, stösst immer wieder auf unbekannte und ungenaue Variablen. Sie fokussiert sich deshalb auf zwei Faktoren, welche die Berechnungen zweifelsfrei beeinflussen.

  • Erster Faktor ist der länderspezifische Strommix. Jedes Land bezieht seinen Strom in verschiedenen Anteilen aus verschiedenen Quellen: Im Mix sind Gas, Kohle, Kern- und Wasserkraft sowie Öl. Carbon Trust berechnet den Verbrauch nach Land und pro Stunde. Ein Schwede verbraucht beim Streamen im Jahr 2020 8,8 g CO2, ein Schweizer bereits 128 g und ein Pendler in Estland knapp 775 g CO2.
  • Zweiter Faktor ist das Endgerät. Zum Beispiel verbraucht ein 65-Zoll-Fernseher im Vergleich zu einem 50-Zoll-Fernseher bereits doppelt so viel Energie. Notebooks und Tablets sind deutlich sparsamer. Gewinner ist jedoch das Smartphone. Es verbraucht beim Streamen 90-mal weniger Strom als der 50-Zoll-Fernseher.

Die Ergebnisse von Carbon Trust belegen: Der Anteil an erneuerbaren Energien steigt stetig und elektronische Geräte, dazu zählen Displays, Rechenzentren und Netzwerkkomponenten, werden immer energieeffizienter.

Das erklärt, weshalb der höhere Datenverbrauch der letzten Jahre nicht automatisch zu mehr Emissionen geführt hat. Es erklärt auch, weshalb konkrete Zahlen schwierig sind.

Was sich stetig und immer wieder verändert, ist kaum wissenschaftlich festzuhalten.

  • Grundsätzlich gilt: Der wachsende Datenverbrauch und die Effizienz der Endgeräte halten sich im Gleichgewicht.
Vergleich des CO2-Verbrauchs beim Video-Streaming

Übertragungsweg, Auflösung und Endgerät

Das Klima schützt, wer auf WLAN zurückgreift. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Umweltbundesamtes, in der sich Forschende verschiedenen Übertragungswegen von Daten gewidmet haben – und dabei ebenfalls Entwarnung geben.

Das Glasfasernetz verbraucht lediglich ca. 2 g CO2 pro Stunde und selbst Verbraucher*innen mit Kupferkabel-Anschluss liegen nur bei 4 g CO2.

  • Zum Vergleich: Wer via Mobilfunknetz streamt, erreicht im 4G-Netz einen Verbrauch von 13 g CO2, im 3GNetz sind es 90 g (Zahlen aus dem Jahr 2020).
  • Überraschend: Das Klima schützt nicht unbedingt, wer beim Streamen auf weniger Auflösung setzt. Ein kollaboratives Projekt von Forschenden unter der Leitung der Universität Bristol belegt dieses Statement, in dem sie erstmals den Standby-Verbrauch von Endgeräten miteinbeziehen. Ausgangslage ist der Stromverbrauch eines Gerätes, wenn keine Daten übertragen werden. Egal ob man nun ein Video in 4k oder Full HD schaut, der Grundverbrauch erhöht sich um maximal 30 % – ein kurzfristig unwesentlicher Anstieg. Erst wenn die Geräte mit leistungsfähigeren ersetzt werden, wird es umweltschädlich.
Die grösste Umweltbelastung ist das unnötige Ersetzen von Fernsehern, Tablets, Handys und Co. Gut veranschaulichen lässt sich das anhand eines Smartphones: 90 % der Emissionen entstehen dabei in der Produktion und beim Transport zur Kundschaft. Nur 10 % sind dem Datenverbrauch zuzuschreiben.
Übertragungsweg von Daten beim Video-Streaming

Dreieinhalb Tüten Popcorn

Carbon Trust geht anhand der eruierten Zahlen schlussendlich von einem europäischen Strommix, einem repräsentativen Mix von Endgeräten und einer durchschnittlichen Datenrate aus. Damit liegen die Emissionen für eine Stunde Video-Streaming bei 56 g CO2.

Umgerechnet verschlingt der wachsende Datenhunger also lediglich etwas mehr als drei Tüten Popcorn, die in der Mikrowelle erhitzt werden. Oder entspricht dem Verbrauch eines durchschnittlichen, fossil betriebenen Autos, das 250 m weit fährt. Trotzdem gilt es, der Umwelt Sorge zu tragen – unabhängig davon, wie gross der Fussabdruck schlussendlich ist.

Bilder: iStock
Grafik: in flagranti ag

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