11.01.2023
Wasser erhitzen kostet viel Energie. Eine radikale Sparmassnahme wäre: kalt duschen. Das spart nicht nur Energie, sondern tut sogar dem Körper gut. Doch auch Warmduscher können etwas tun.
«Es gibt nichts Besseres gegen das Frieren als eine kalte Dusche», sagt Helena Hefti Wenger. Die 49-jährige hat sich dem (kalten) Wasser verschrieben: Sie leitet Kurse und gibt Coachings, unter anderem zur Wim Hof Methode, bei der man lernt, mit eiskaltem Wasser klarzukommen. Erfinder Wim Hof hält es angeblich zwei Stunden in 1 Grad kaltem Wasser aus.
Im Winter läuft Helena Hefti Wenger mit ihren Klienten die 15 Minuten von ihrem Atelier in Bern zur Aare und setzt sich nach einem beherzten Schrei ins Wasser. Auf dem Rückweg trägt sie T-Shirt. Der Körper soll sich selbst von innen heraus aufwärmen. Wer den Körper an Kälte gewöhnt, friert weniger schnell. «Ich habe mir das kalte Duschen bereits im Teeniealter angewöhnt», sagt Helena Hefti Wenger.
Kalt duschen ist im Trend. Die Wim Hof Methode findet immer mehr Anhänger. «Eine kalte Dusche regt den Kreislauf an», sagt Helena Hefti Wenger und liefert die Erklärung gleich mit: «Im Kontakt mit kaltem Wasser produziert unser Körper Glückshormone. Serotonin macht aber nicht nur glücklich, sondern wirkt auch entzündungshemmend». In diesem Winter kommt noch ein weiteres Argument dazu: «Ausserdem hilft es beim Energiesparen».
Je besser ein Wohngebäude gedämmt ist, desto grösser ist der Anteil des Warmwassers am gesamten Energiebedarf. In der Schweiz verbraucht jede Person im Durchschnitt täglich rund 50 Liter Warmwasser. Ein Vierpersonen-Haushalt kommt so auf etwa 75’000 Liter pro Jahr. Dessen Erwärmung kostet je nach System und Wirkungsgrad etwa 1000 Franken, wie das Bundesamt für Energie ausgerechnet hat.
Durch effiziente Systeme und den sparsamen Umgang lässt sich der Verbrauch deutlich senken. Sehr sparsame Haushalte brauchen weniger als die Hälfte des Durchschnitts an Warmwasser. Wer den Verbrauch reduzieren will, sollte die Wasserhähne möglichst wenig laufen lassen. Oder wenn, dann kalt. Zum Beispiel beim Duschen.
Keine gute Idee ist es, die Wassertemperatur am Boiler abzusenken. Denn in zu wenig heissem Wasser entwickeln sich gefährliche Bakterien, insbesondere die sogenannten Legionellen. Eine Erkrankung kann auf ein Minimum reduziert werden, wenn der Boiler das Wasser einmal täglich während einer Stunde auf mindestens 60 Grad Celsius erhitzt.
Die Art der Warmwasseraufbereitung spielt eine wichtige Rolle beim Energieverbrauch. Mit der entsprechenden Technologie lässt sich ausserdem CO2 sparen. Darum lohnt es sich, Wasser mit erneuerbaren Quellen wie Holz, Solarwärme, Fernwärme oder mit einer Wärmepumpe zu erhitzen. Ein Wärmepumpenboiler lässt sich in Einfamilienhäusern für ein paar tausend Franken einbauen und verbraucht zwei bis drei Mal weniger Strom als ein Elektroboiler.
Für Warmduscher empfiehlt sich eine Duschwanne mit integriertem Wärmetauscher. Dieser heizt mit der Wärme des Abwassers die Rohre der Frischwasserzufuhr auf 25 °C auf. Auch das spart Energie. Trotzdem: kalt duschen ist die beste Sparmassnahme. Wer sich erstmal an das kalte Wasser aus dem Duschkopf gewöhnt hat, erträgt auch eine tiefere Raumtemperatur leichter. Und braucht im Winter weniger zu heizen. So spart man doppelt Energie.
Sowohl bei einem Neubau wie auch einer bestehenden Liegenschaft können Architektinnen und Gebäudetechnikplaner mit entsprechenden Vorabklärungen weiterhelfen. Sie wissen, welches System bei der jeweiligen Liegenschaft technisch umgesetzt werden und vorgeschriebene Normen einhalten kann. Schweizer Förderprogramme für Energie beteiligen sich je nachdem mit Fördergeldern an den Kosten: esag-lyss.ch/foerderprogramme
Bilder: iStock, zVg
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