30.08.2022
Verschiedene Umstände führen dazu, dass die ESAG ihre Strompreise per 1. Januar 2023 stark nach oben korrigieren muss. Im gleichen Zuge steigen dafür die Rückliefertarife. Erstmals seit 2012 müssen auch die Wasserpreise angepasst werden. Der Verwaltungsrat hat die Preiserhöhungen gutgeheissen.
Ruedi Eicher, Geschäftsführer der ESAG, erklärt im Video die Preiserhöhungen.
An der ordentlichen Sitzung vom 15. August 2022 stimmte der Verwaltungsrat der ESAG einer Erhöhung der Strom- und Wasserpreise 2023 zu:
Für 2023 muss die ESAG die Stromtarife aufgrund verschiedener Faktoren stark anheben. Am Beispiel des Einheitstarifes für das Produkt Blau beträgt die Erhöhung gegenüber dem Vorjahr 17.67 Rp. / kWh. Für einen 4-Personen-Haushalt (Wohnung) mit Elektroherd und Tumbler (ohne Elektroboiler) mit einem Strombezug von 4500 kWh pro Jahr (H4 Haushaltsmodell, Elcom) steigen die Kosten im Jahr 2023 damit um rund CHF 790.–.
|
2022 |
2023 |
Absolut |
---|---|---|---|
Energie (Blau) |
8.62 |
25.31 |
16.69 |
Netznutzung (ET) |
12.06 |
12.71 |
0.65 |
Abgaben |
3.46 |
3.79 |
0.33 |
Total |
24.14 |
41.81 |
17.67 |
Vergleich Strompreiserhöhung am Beispiel Einheitstarif für das Standardprodukt Blau bis zu einem maximalen jährlichen Strombezug von 50 000 kWh auf Niederspannung. Rp. / kWh, inkl. MWST 7,7 %.
Der Marktpreis für Strom hat sich in Europa (inkl. Schweiz) innerhalb eines Jahres von rund 5 Rp. / kWh auf 100 Rp. / kWh erhöht (Stand Ende August 2022). Zum einen, weil vorhandene Kraftwerke in Europa den Strom mit Primärenergieträger produzieren (Erdgas, Kohle und Öl), welche durch den Ukrainekonflikt zusätzlich massiv verteuert worden sind. Zum anderen, weil das Angebot an Strom aus Atomkraft sinkt (weniger Kraftwerke und diverse Kraftwerksausfälle) und gleichzeitig die generelle Nachfrage nach Strom steigt (mehr elektrische Verbraucher).
Durch Abschaltungen von Atomkraftwerken in Deutschland und die sukzessiven Ausserbetriebnahmen der AKW in der Schweiz fehlt vor allem im Winter Bandenergie, welche nicht mit Wind- und Solarproduktion gedeckt werden kann. Deutschland nimmt wieder alte Kohle- und Gaskraftwerke in Betrieb, wegen des Anstiegs der Gas-, Oel- und Kohlepreise aber zu massiv höheren Gestehungskosten. Auch in der Schweiz spricht man von neuen Gaskombikraftwerken (Produktion Strom und Abwärme zum Fernheizen). Das Problem ist hier zweischichtig: Neu gebaute Produktionsanlagen haben höhere Gestehungskosten als alte ersetzte Grosskraftwerke und Bauzeiten bis zur Inbetriebnahme von mehreren Jahren.
Zudem zeichnet sich immer mehr eine drohende Mangellage ab, was die Märkte zusätzlich verunsichert und den Preis in die Höhe treibt.
Quelle: Marktpreisentwicklung Strom BKW
Alle Schweizer Stromversorger ohne oder mit nur geringer Eigenproduktion sind bei der Energiebeschaffung für ihre Grundversorgungskunden diesen Marktkräften ausgesetzt. Dies trifft auch auf die ESAG zu. Durch die langfristige Beschaffungsstrategie der ESAG (bis vier Jahre im Voraus) konnte für 2023 ein noch stärkerer Anstieg der Energiepreise verhindert werden.
Beschaffung der Energie am liberalisierten Energiemarkt. Quelle: Ruedi Eicher, Energie Seeland AG
Für die Nutzung sowie für den Bau und den Unterhalt des Stromnetzes fallen 2023 verschiedene Faktoren ins Gewicht. Zu 2/3 sind dies Preiserhöhungen der vorgelagerten Netze von Swissgrid und BKW, zu 1/3 sind es höhere Kosten für Bau und Unterhalt bei der ESAG.
Die gesetzliche Förderabgabe (Bundesabgabe zur Förderung erneuerbarer Energien sowie zum Schutz der Gewässer und Fische) sowie die Abgaben an die Gemeinden bleiben unverändert. Allerdings stellt die Swissgrid für ihre Systemleistungen 2023 neu 0.50 Rp. / kWh statt wie bisher 0.17 Rp. / kWh in Rechnung (Preise inkl. MWST).
Die Rückliefertarife
steigen für das Jahr 2023 von 6.79 Rp. / kWh (6.3 exkl. MWSt) auf 22.1
Rp. / kWh (20.5 Rp./kWh exkl. MWSt). Dies aufgrund der gestiegenen Energiekosten am Strommarkt, wodurch auch die Wertigkeit des aus PV-Anlagen produzierten Stroms stark zugenommen hat. Die Vergütungssätze für Herkunftsnachweise (HKN) bleiben unverändert.
Der Wasserpreis, welcher letztmals 2012 angepasst worden ist, steigt per 1. Januar 2023 um rund 25 %. Die Gründe dafür sind Teuerungsausgleich, gestiegene Materialpreise, Sicherstellung der Selbstfinanzierung und kalkulatorische Abschreibungen. Für einen 4-Personen-Haushalt (Wohnung) steigen die Kosten im Jahr 2023 damit um rund CHF 90.–.
Aufgrund der steigenden Strompreise erhöht die ESAG den Akonto-Rechnungsbetrag auf der Rechnung, welche im April 2023 verschickt wird. Bei einem gleichbleibenden Verbrauch wird die Akontorechnung somit rund 75 % höher ausfallen als jene vom April 2022.
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