Neue Energieetikette mit grosser Wirkung

Bei Hauseigentümerin Kathrin Stoller ist die Spülmaschine schon wieder defekt. Damit sie längerfristig Geld für Unterhalt und Verbrauch einsparen kann, will Stoller endlich Wasch- sowie Geschirrspülmaschine neu anschaffen – und dabei auf die Energieeffizienz achten. Das macht laut Experte Paul Stadler gleich mehrfach Sinn: «Ein tiefer Strom- und Wasserverbrauch minimiert nicht nur die Kosten, sondern verringert auch den ökologischen Fuss­abdruck», so der Fachspezialist für Energieeffizienz beim Bundesamt für Energie.

Später im Fachgeschäft wird Kathrin Stoller über die heutigen energieeffizienten Geräte ins Bild gesetzt. Dabei lernt sie auch die Energieetikette kennen – das farbige Label kennzeichnet, in welchem Ausmass ein Gerät effizient ist. Das EU-Energielabel unterstützt Konsumentinnen, Konsumenten und Händler seit über 25 Jahren in Sachen Transparenz energieeffizienter Produkte. «Die Energieetikette ist der zweitwichtigste Faktor beim Kaufentscheid, gleich nach dem Preis.

Je effizienter ein Gerät, desto eher wird es gekauft», so Stadler. Aus diesem Grund ist die Energieetikette auch für wesentliche Entwicklungen energie­sparender Produkte verantwortlich. «Für Produzenten und Entwickler ist sie ein Anreiz, möglichst effiziente Geräte auf den Markt zu bringen.»

Im Geschäft erfährt Kathrin Stoller auch, dass die Energieetikette und somit die Effizienzskala im 2021 neu lanciert wurde (s. Abbildung). Der Grund: Seit 2003 die ersten Energieetiketten eingeführt wurden, haben sich Herstellung und Technologie rasant weiterentwickelt. Die Skala mit der Kennzeichnung A+, A++ und A+++ war das Ergebnis des raschen technologischen Fortschritts: «Weil Geräte und Produkte immer effizienter wurden, fügte man jeweils ein Plus hinzu, das wäre bei noch mehr + immer unüberschaulicher geworden für Konsumentinnen und Konsumenten», sagt Stadler. Die EU hat deshalb die Effizienzskala neu definiert: Diese reicht neu vom grünen A (sehr effizient) bis zum roten G (nicht effizient) und schafft so mehr Luft nach oben.

Dabei müssen Konsumentinnen und Konsumenten Folgendes beachten: Die strengere Skalierung führte dazu, dass gewisse Geräte in der Tabelle nach unten rutschten, obwohl sie noch genau gleich effizient sind. Während Geräte früher einen Aufkleber A+++ trugen, werden sie nun in der Kategorie C eingestuft. Die Effizienz bleibt dieselbe, aber: «Die neue Skalierung gibt den Herstellern einen Anreiz, noch effizientere Produkte zu entwickeln. So wollen wir in den nächsten Jahren das Ziel erreichen, immer mehr Geräte und Produkte in den obersten Kategorien zu finden», so Stadler. Die neue Energie­etikette liefert Konsumenten und Konsumentinnen wie Kathrin Stoller Informa­tionen zum elektrischen Energieverbrauch und – je nach Produkt – zum Lärmpegel, zur Waschwirkung oder zum Wasserverbrauch. Beim Kauf können Geräte innerhalb einer Produktegruppe schnell und einfach miteinander verglichen werden. Kathrin Stoller ist glücklich: Ihr neuer Geschirrspüler verbraucht gegenüber dem vorherigen nur halb so viel Wasser und ein Viertel weniger Strom.

• Achten Sie auf die Energieetikette
• Vergleichen Sie energieeffiziente Geräte nach Ihren Bedürfnissen
• Wählen Sie Geräte, die bezüglich Grösse oder Kapazität Ihren Anforderungen entsprechen. Ein zu grosses Gerät verbraucht unnötig viel Strom
• Wählen Sie bei gleicher Grösse das Gerät mit der höchsten Effizienzklasse (dunkelgrün)