03.04.2020
Mit der Energiewende steigen die Ansprüche ans Stromnetz. Neu muss es E-Autos betanken und Solarstrom von den Dächern verteilen können.
Bilder: In Flagranti, Stefan Weber, Simone Wälti
«Das Netz ist ein zentrales Element in der Umsetzung der Energiestrategie 2050», sagt Christoph Zimmermann, Leiter Netze und Anlagen der ESAG. «Da stehen uns und der ganzen Branche noch einige spannende Herausforderungen bevor.»
Um zu verstehen, was er meint, muss man verstehen, wie das Netz aufgebaut ist. Zimmermann umschreibt es mit einem Vergleich: «Es gleicht dem Strassennetz. Von einer Autobahn – dem Höchstspannungsnetz von Swissgrid und BKW – kommt der Strom über eine Ausfahrt zu uns. Hier verteilt er sich auf breite Haupt- und schmale Nebenstrassen und versorgt auch ein paar Sackgassen. Dieses Netz ist historisch und den Bedürfnissen entsprechend gewachsen.» Zu den Spitzenzeiten am Mittag liefert die ESAG rund 25 Megawatt in ihr Netz.
Zimmermann führt ein grosses Team, das sich um die verschiedenen Aspekte der Netzpflege kümmert. Dazu gehört auch Jürg Marti, der Leiter Netzanschluss. Bei ihm landen jede Woche mehrere Anfragen aus der Bevölkerung. Mal geht es um eine Photovoltaikanlage, mal um die Ladestation für ein E-Auto. «Ich freue mich immer, wenn uns die Leute möglichst früh über ihre Pläne informieren», sagt Marti.
Im Unterwerk wird Strom aus der Höchstspannungsleitung ins Netz der ESAG eingespeist.
Gerade weil das Netz nicht unbeschränkt Lasten transportieren kann, steht die ESAG selbst in einem Spannungsfeld. «Wir müssen Vorgaben des Bundes bezüglich der Kosten einhalten», sagt Marti. «Gleichzeitig sind wir bestrebt, jedes Vorhaben zu ermöglichen.» Verfügt die ESAG über die nötigen Informationen, kann sie gezielt Massnahmen im Netz ergreifen.
Entsteht eine leistungsstarke Solaranlage aber an einem leistungsschwächeren Ort im Netz, besteht alternativ vielleicht die Möglichkeit, einen Zusammenschluss für den Eigengebrauch zu bilden (ZEV) zu bilden. Dabei versorgt ein Produzent seine Nachbarn auf möglichst kurzem Weg. «Wir sind dann aus der Versorgungspflicht entlassen und nur noch eine Art ‹Ausfallgarantie›», sagt Marti. «Nur die gesetzlich vorgeschriebenen Kontrollen der Anlagen müssen wir weiterhin ausführen.»
Das Team Netzbau Strom.
«Aktuell befinden wir uns wie die ganze Branche in einer Übergangssituation», sagt Christoph Zimmermann. Das Netz in seiner heutigen Form wurde nicht gemacht für eine dezentrale Stromproduktion, wie sie die erneuerbare Energie mit sich bringt. «In Zukunft werden wir die Verteilung der Lasten im Netz viel genauer steuern müssen als heute», sagt Zimmermann und fügt mit einem Lächeln an: «Unser Job wird dann noch um einiges anspruchsvoller.»
Serie Stromnetz
Mit dem Ziel der Energiestrategie 2050, den Ausstoss von CO2 auf null zu senken, muss das Stromnetz leistungsfähiger werden. In einer Serie beleuchten wir dieses Jahr die zentralen Aspekte dieser Entwicklung.
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